Narratives Memo

Ein Anliegen, eine Geschichte. 30 Minuten, maximal sechs Seiten. So beginnen Meetings mit einem Narrativen Memo.


Schon seit 2018 verzichtet Amazon bei seinen Senior-Team-Meetings komplett auf PowerPoint-Präsentationen. Das liegt nicht etwa an PowerPoint selbst, sondern vielmehr an den oftmals verwendeten Bullet-Points. Die Philosophie dahinter: Bullets don’t inspire. Stories do.

Stattdessen beginnen die Führungskräfte jedes Meeting damit, bis zu 30 Minuten lang ein sechsseitiges Memo zu lesen. Neben Amazon nutzen inzwischen auch Tesla und Virgin diese Form des Meetings. Jeff Bezos glaubt daran, dass es wirkungsvoller und effizienter ist, eine Idee als Geschichte zu verfassen, statt einen Business Case in Bullet Points zu fassen und mithilfe einer Folie zu präsentieren. Ähnlich einer guten Präsentation, folgen auch Geschichten einem logischen Aufbau. Sie brennen sich aber – eine gute Struktur vorausgesetzt – viel stärker in das Gedächtnis der Zuhörer, respektive Leser. Ein gutes narratives Memo ist eindeutig und zugleich einfach formuliert, wird kunden- oder zielorientiert verfasst und durch mehrere Iterationen immer weiter verbessert.

Worauf du als Autor achten solltest
 
  • Problematik
    Was ist der Schmerzpunkt? Wer ist davon betroffen? 
    → Hier kann man leicht einen emotionalen Einstieg erzielen.
  • Inhalt
    Was ist der Kern der neuen Idee? Welches Problem soll gelöst werden?
    Welche Frage soll beantwortet werden?
  • Relevanz
    Warum ist die behandelte Thematik aktuell wichtig?
    Weshalb soll ausgerechnet dieser Punkt jetzt priorisiert und umgesetzt werden?
  • Ressourcen
    Was wird benötigt, um die Idee umzusetzen? Wieviel Personal und/oder finanzielle Mittel werden benötigt? Müssen interdisziplinäre Maßnahmen durchgeführt werden?
  • Mehrwert
    Worin liegt der Mehrwert der Idee?
    Wer profitiert davon? Wie hoch fällt dieser Profit aus?

Wenn du nun mit dem Gedanken spielst, deinen Kollegen beim nächsten Meeting ein narratives Memo vor die Nase zu legen, solltest du noch einen wichtigen Punkt beachten, der über den Erfolg oder Misserfolg dieser Methode entscheidet:

Die Macht der Erzählung

Damit sich eine Geschichte langfristig in den Köpfen verankert, müssen die Leser auf eine emotionale Gedankenreise mitgenommen werden. Es reicht also nicht, die bisher genutzten Bullet-Points als Fließtext niederzuschreiben und mögliche Zukunftsszenarien zu skizzieren. Vielmehr sollte die Geschichte mithilfe einer Heldensage erzählt werden.

  1. Am Anfang war das Unternehmen in einer misslichen Lage …
  2. Der Grund für diese Lage war …
  3. Also fasste das Unternehmen einen mutigen Plan …
  4. Am Ende ging das Unternehmen siegreich aus dem Kampf hervor und wurde wieder erfolgreich.

Dabei muss es nicht bei einer Märchenerzählung bleiben, die ohne fundierte Daten auskommt. Die überzeugendsten Geschichten sind mit Daten und Fakten gespickt.

Der richtige Kontext

Doch bevor du jetzt voller Enthusiasmus ein narratives Memo für dein nächstes Meeting vorbereitest: Überlege, ob der Anwendungsrahmen passend ist. Nicht jede Zielgruppe ist zwangsläufig über ein narratives Memo erfreut, nur weil es eine Abwechslung zur üblichen Präsentationsform ist. Für externe Kundengespräche über Angebote oder Ergebnisse sind klar präsentierte Fakten immer noch die erste Wahl.

Wer jedoch sein Team dazu anregen möchte, sich das nächste Mal intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen, kann jetzt gerne in die Tasten hauen. Denn das ist einer der großen Vorteile eines solchen Memos: Im besten Fall setzen sich alle Beteiligten, vor allem aber der Schreiber, ausführlicher mit dem Thema auseinander als bei bloßen Stichpunkt-Präsentationen.

 

Ihr wünscht euch Unterstützung beim Erstellen eines narrativen Memos? Gerne hilft euch unser Agile Doc Fabian dabei! Seine Fähigkeiten als Storyteller sind in der Agile Clinic weitbekannt. Schreibt uns einfach eine Mail an kontakt(at)agile-clinic.de oder nutzt das Kontaktformular

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