Regret Minimization Framework

Die beste Entscheidung treffen – das ist oft leichter gesagt als getan. Diese Methode kann dabei helfen, über die kurzfristigen Folgen hinauszudenken und langfristig die richtige Wahl zu treffen.


Ein Mythos besagt,

dass Menschen in ihren letzten Lebensjahren eher die Dinge bereuen, die sie in ihrem Leben nicht getan haben. Nicht ergriffene Chancen, niemals umgesetzte Ideen oder die Angst vor dem unsicheren Jobwechsel werden bedauert. Vermeintliche Fehltritte und falsche Entscheidungen hingegen wirken im Rückblick gar nicht mehr so bedeutend.

Wer eine schwierige Entscheidung treffen muss, der hat in der Regel mehrere Optionen zur Auswahl. Welchen Weg man schlussendlich einschlägt, hängt von den jeweiligen Vor- bzw. Nachteilen ab. Den Fokus legen die meisten Menschen gedanklich auf die negativen Konsequenzen, die eine Entscheidung möglicherweise mit sich bringen könnte. Sie denken oft nicht an das große Ganze, sondern hauptsächlich an die kurzfristigen Auswirkungen. Diese Kurzsichtigkeit hindert uns jedoch daran, tiefgreifende Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

An dieser Stelle kann das Regret Minimization Framework helfen. Mit der Methode zieht man sich bewusst, sowohl räumlich als auch gedanklich, aus seiner täglichen Umgebung heraus, um negative Einflüsse, wie z.B. Druck oder Stress, auszublenden. Dadurch werden angstmotivierte Fehlentscheidungen vermieden und der Fokus auf die Zukunft gelegt.

Werde ich mit 80 bereuen, diesen Schritt nicht gegangen zu sein?

Das Regret Minimization Framework geht auf Jeff Bezos zurück, der Anfang der 90er Jahre vor der lebensverändernden Entscheidung stand, seinen gut bezahlten Job an der Wall Street aufzugeben und einen Online-Buchhandel zu gründen. Die Idee beschäftigte ihn schon länger, aber den entscheidenden Schritt hatte er bisher nicht gewagt. Er hatte die Rückendeckung seiner Familie sowie Freunde und sogar sein Chef fand die Idee vielversprechend. Doch auf der Suche nach einer Methode, die ihm bei der Abwägung helfen sollte, wurde er nicht fündig. Oft wurde ihm die bloße Gegenüberstellung der positiven und negativen Aspekte empfohlen. Damit gab sich Bezos jedoch nicht zufrieden. Er stellte sich schließlich die Frage, ob es sein 80-jähriges Ich bereuen würde, nicht an diesem neuen, faszinierenden Ding namens Internet mitgewirkt zu haben. Würde er es schlimmer finden, diesen furchteinflößenden Schritt gewagt zu haben und gescheitert zu sein – oder es gar nicht versucht zu haben? Die Antwort darauf kennen wir wohl alle.

Auch wenn wir mit der Nutzung dieses Tools vielleicht nicht gleich zur reichsten Frau oder zum reichsten Mann der Welt werden, kann uns Bezos‘ Herangehensweise dabei helfen, wichtige private sowie berufliche Entscheidungen zu treffen. Beim Reframing (der Umdeutung), werden die Möglichkeiten aus Sicht seines zukünftigen Ichs betrachtet.

Die Vorgehensweise
  1. Einen stillen, vertrauten Ort aufsuchen, an dem man ein bis zwei Stunden ungestört ist.
  2. Um sein 80-jähriges Ich eine Geschichte aufbauen:
    • Wo sitze ich?
    • Wie sehe ich aus?
    • Welche Menschen sind bei mir? Familie? Freunde? Ehemalige Kollegen?
    • Was habe ich im Leben erreicht?
    • Was habe ich im Leben verpasst?
    • Geht es mir gut?
  3. Sich fragen: Werde ich die Entscheidung später einmal bereuen? Wenn ja, warum?
  4. Wie würde es sich anfühlen, den Schritt gewagt und damit auch Erfolg gehabt zu haben?

Dabei sollte man sich seine Gedanken in Ruhe notieren und anschließend für zwei oder drei Tage zur Seite legen. Daraufhin kann man die Ergebnisse, entweder allein oder mit einer vertrauen Person, noch einmal besser reflektieren und eine fundierte Entscheidung treffen.

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